Die Predigerin

150 x 180 cm (7-teilig)
Öl auf Leinwand
2013

Dieses Bild ist das Schwester-Bild zur Walküre und unmittelbar danach entstanden.

Ich spiele hier noch ein bißchen weiter mit dem Motiv, das der Walküre zugrunde liegt – eine Kämpferin, die unter hohem persönlichen Einsatz (das Abschneiden der rechten Brust, um besser kämpfen zu können, nach der Figur der Amazonen) den Gebraucht einer Waffe perfektioniert; statt des Speers hat die Predigerin ein Buch in der rechten Hand, sie kämpft mit diesem statt mit einer tatsächlichen Waffe.

Sachinformationen:

Das Thema der Walküre (die auf der Amazonen-Mythologie beruht) weitergedacht, hier nun mit der „Waffe“ Buch statt der Waffe Speer;

die Figur der Walküre – und somit auch die der Predigerin – orientiert sich an der Figur der gleichnamigen Oper von Richard Wagner (vgl. die Sachinformationen zum Bild Walküre)

Die Predigerin tut zweierlei:
sie liest (oder besser: rezitiert aus dem vor sich gehaltenen Buch), aber sich lichtet auch den eigenen Schleier, mit der anderen Hand. Während die Walküre aus 3 x 2 Einzelbildern besteht, hat die Predigerin ein mittleres Bild, nämlich das Bild mit dem Buch.

Das Bild hätte auch „Die Lesende“, „Die Frau mit dem Buch“ o.ä. genannt werden können, aber durch die Nähe zum Walküre-Motiv (die mit dem Gegenstand in der rechten Hand, dem Speer, kämpft) wählte ich einen aktiveren, kämpferischeren, mehr auf das Publikum hin gerichteten Titel.

Offensichtlich tritt die Frau auf diesem Bild, über das Gelesene, also den Inhalt, oder über den Gegenstand Buch als solchen, also das Lesen, Sich-Bilden, Sich-Informieren, in Kontakt mit dem Betrachter.