Der Hut

80 x 140 cm
Öl auf LW
2018

Dieses Bild entstand nach einer längeren Malpause von über einem Jahr, die sich durch berufliche Veränderung und damit verbundene  Wohnortwechsel ergab. Ich hatte die Pause zwar mit  Bedauern als notwendiges Beiwerk  Phase, die Zeit und Kapazitäten anderweitig band, wahrgenommen, nicht aber dem Wiederbeginnen des Malens große Bedeutung beigemessen.

Und dann zeigte sich plötzlich, dass es eine echte künstlerische Pause gewesen war, ich fand eine neue Farbigkeit und einen neuen Ausdruck in den neuen Bildern, die aufgrund dessen ungemein fesselten.

„Der Hut“ ist das erste Bild dieser neuen Serie gewesen.

Die Frau auf dem Bild hat  einen übergroßen Hut auf dem Kopf. Es ist nicht ganz klar, wo der Kopf in den Hut und der Hut in den Hintergrund über geht.

Man hat das Gefühl, dass der Hut nicht nur Schmuck, sondern auch Last ist, weil er so oder so sehr groß zu sein scheint und eine enorm gerade und unbewegliche Haltung erfordert. Er scheint zudem unter dem Kinn festgebunden zu sein, und in dieser  Ausstaffierung könnte die  Frau kaum sprechen. Die Trägerin wirkt zwiespältig – mag sie ihren Kopfschmuck oder engt er sie ein, schmerzt gar?

Auch die gefalteten  Hände und die ganze  Sitzhaltung wirken eher wie beim Fotographen, wie  erzwungenes Stillsitzen.  Gleichzeitig ist das Bild an sich farblich harmonisch und stimmig und sehr farbenfroh, für den Betrachter also durchaus „schön“.

Auch hier findet sich also die Ambivalenz, das Unaufgelöste, das ein Bild in meinen Augen so spannend macht.